9 Thesen zur Markenkommunikation im Netz

Content ist King! Das gilt besonders für die Markenkommunikation im Social Web. Weshalb das so ist und wie Unternehmen den Content-Thron besteigen, dazu hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) 9 Thesen aufgestellt. Ich finde die Thesen genial und habe sie für Sie interpretiert und praktische Tipps für Sie abgeleitet.

kroneohneschrift

1. Content nimmt durch digitale Kommunikation eine neue Rolle ein.

Das Mitmach-Web ist auch ein Selbstbestimmungs-Web. Internetbenutzer entscheiden selber, welche Inhalte aus dem unendlichen Angebot sie konsumieren. Deshalb hat klassische Werbung auf Social Media schlechte Chancen. Wörtlich schreibt der BVDW: „Wenn Content es schafft, Dialoge zu erzeugen und zu nutzen sowie emotionale und rationale Mehrwerte zu transportieren, fungiert digitale Kommunikation als Bindeglied zwischen Mensch, Marke und Technik.“ Schön ausgerückt! Content ist DER Erfolgsfaktor auf Social Media.

Tipp: Denken Sie beim Erstellen des Contents den Mehrwert für den Leser in den Vordergrund, nicht den für Ihr Unternehmen.

2. Content-Strategien müssen sich am Kaufentscheidungsprozess orientieren.

Tönt etwas abstrakt, ist aber wichtig! Content zu produzieren um bei Neukunden aufzufallen ist etwas anderes als bei Bestandskunden Loyalität zu erwecken. Analysieren Sie die Consumer Journey Ihrer (angehenden) Kunden und überlegen Sie sich gut, wo sie darin im Web Touchpoints erzeugen wollen. Dieser Punkt geht in Social Media Strategien oft vergessen. Dann wird es schwierig, mit Social Media einen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.

3. Kein Content ohne Mehrwert.

Aus meiner Sicht gibt es zwei Arten, wie Content Mehrwert bieten kann:

1)   Emotionaler Nutzen wie Anerkennung, Zustimmung, Zugehörigkeit

2)   Praktischer Nutzen: Der Content löst mir ein praktisches Problem oder vereinfacht mein Leben.

Sie dazu auch die Checkliste für Virale Inhalte.

4. Reputation sticht Image.

Das Ziel von klassischem Marketing ist oft ein bestimmtes Bild einer Marke in den Köpfen der Zielgruppen zu zeichnen (Image). Im Web interessieren sich die Menschen eher dafür, was andere über die Marke sagen (Reputation). Die Aufgabe der Unternehmen ist dabei Content zur Verfügung zu stellen, damit Markenbotschafter darüber sprechen können!

5. Relevant sein – oder nicht sein.

Was heisst den eigentlich relevant? Das ist hier die Frage. Ein allgemeines Relevanz-Rezept gibt es wohl nicht. Der BVDW weisst aber darauf hin, wie wichtig ein Social Media Monitoring ist. Nur wer weiss, was die Zielgruppe gerade beschäftigt, kann relevante Inputs beisteuern. Aber Achtung: Nur einfach den Markennamen zu beobachten reicht nicht! Beachten Sie die ganze Branche und auch die Mitbewerber.

6. Es gibt keine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Damit meint der BVDW, dass Content immer im medienspezifischen Format daher kommen muss. Es kann zum Beispiel Sinn machen, einen Blog als Infografik aufzubereiten um auf Pinterest zu pinnen. Content muss nicht immer Text sein!

Dass man nicht Bücher filmt und dies dann bei YouTube hochlädt, ist eigentlich klar. Dass man den YouTube Channel nicht einfach mit TV-Spots füttert, scheinbar weniger. Das sieht man immer noch bei vielen Marken. Content muss als nicht nur im richtigen Format erscheinen, sondern auch im richtigen Stil daherkommen.

7. Nutzer und Enthusiasten motivieren, anstatt selber produzieren.

Wer diesen Tipp berücksichtig kommt nicht nur zu super Content, sondern spart auch noch viel Arbeit. Laden Sie Ihre Kunden als Gastblogger ein, sie werden stolz sein und super Inhalte liefern. Machen Sie aber auch bestehender User Generated Content einfach verfügbar, zum Beispiel, indem Sie ihn in Ihre Website integrieren. Die Aufgabe der Marken ist es, den Markenbotschafter eine Bühne zu bieten!

8. Dialoge sind omnipräsent und begrenzt zugleich.

Begrenzt ist besonders die Sichtbarkeit der Inhalte in geschlossenen Communities, wie zum Beispiel private Facebook Posts mit entsprechenden Einstellungen. Damit müssen Unternehmen leben, man kann ja auch nicht an jedem Stammtischgespräch dabei sein. Ebenfalls akzeptieren müssen Unternehmen, dass sie nicht über jeden Channel alle Zielgruppen erreichen können. Macht nichts – es gibt auch keine Zeitung die jeder liest.

9. Erfolgreichen Content kann man messen.

Das kann man relativ einfach und das sollte man auch unbedingt tun. Wichtig finde ich aber, dass nicht einfach die Anzahl Likes, Shares, Tweets etc. gezählt werden. Überlegen Sie sich, was Sie mit dem Content bei wem bezwecken wollen. Dann suchen Sie nach Kennzahlen, die eine Aussage darüber machen, ob das geklappt hat.

Die Studie Wieso Social Media für Unternehmen hat gezeigt, dass Unternehmen auf Social Media erfolgreicher sind, wenn sie zielorienterte Reportings erstellen.

Ich hoffe, das hilft Ihnen bei Ihrer Content-Strategie und freue mich auf Ihre Kommentare.

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