Künstliche Intelligenz im Online Marketing – verpassen Sie den Anschluss nicht

Künstliche Intelligenz revolutioniert jetzt gerade das Onlinemarketing. In diesem Artikel lesen Sie, weshalb Marketingverantwortliche bei dieser Entwicklung am Ball bleiben sollten. Aber auch, wann Sie weiterhin besser auf gesunden Menschenverstand setzen.

Code einer Website

Autos fahren ganz von alleine, Computer investieren unser Geld selbstständig an den Börsen und Roboter operieren Menschen. Falls das für Sie futuristisch klingt, dann willkommen in der Zukunft. Auch im Bereich Onlinemarketing hat die Künstliche Intelligenz längst Einzug gehalten. Das ist weniger spektakulär als operierende Roboter, bietet aber riesige Chancen für Unternehmen.

In diesem Artikel finden Sie typische Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) im Online Marketing. Damit möchten wir Ihnen aufzeigen, auf welche Änderungen sich Marketingverantwortliche sich einstellen können. Denn KI macht Marketing schneller und effektiver. Weiter schreiben wir über die Dinge, die Menschen nach wie vor besser können.

Natürlich gehen wir auch auf die Frage ein, ob Roboter künftig unsere Arbeit und damit unsere Jobs überflüssig machen (Spolier Alert: Das tun sie nicht).

Was ist Künstliche Intelligenz im Marketing

Wenn man im Marketing von Künstlicher Intelligenz spricht, dann ist damit eine bestimmte Art von Software gemeint. Diese ist so programmiert, dass sie sich selber Wissen aneignen kann. Das Schlüsselkonzept nennt sich Machine Learning. Dabei analysiert die Software Daten und leitet Muster und Gesetze daraus ab. Diese Erkenntnisse kann die Software dann auf andere Fälle übertragen. Die Software lernt also dazu, ohne dass Menschen Anleitungen programmieren müssen.

Dank Machine Learning können uns Maschinen nicht mehr bloss die körperliche Arbeit abnehmen, sondern erleichtern zunehmend auch unsere Denkarbeit. Im Marketing beantwortet uns entsprechende Software also auch Fragen wie:

  • Ist diese Person vielleicht an einem Kauf interessiert?
  • Zu welchem Zeitpunkt soll ich diese Anzeige ausspielen, damit sie die bestmögliche Wirkung erreicht?
  • Welche der zwei möglichen Blogüberschriften wird bei den Lesern besser ankommen?

Das hört sich vielleicht immer noch abstrakt an. Aber KI ist bereits weit verbreitet im Online Marketing. Es ist auch gut möglich, dass Sie bereits mit entsprechenden Programmen arbeiten, auch ohne dass Sie davon etwas merken.

Wir haben wahrscheinlich auch alle schon mal negative Erfahrungen mit KI gemacht, denn in der Vergangenheit waren die Algorithmen teilweise noch etwas unbeholfen. Mir kommen da beispielsweise sehr unpassende Kaufvorschläge auf Amazon in den Sinn oder eine Siri, die mich einfach nicht verstehen wollte.

Die Systeme wurden in der Zwischenzeit aber immer besser und sind heute für uns als Online Marketer praktisch unverzichtbar.

Wo ist KI heute bereits im Einsatz?

Steuerung von digitalen Werbekampagnen

Facebook- und Google Ads arbeiten bereits sehr intensiv mit datenbasiertem Targeting, das auf Machine Learning basiert. Anhand einer Analyse bisheriger Kaufprozesse erkennen die Algorithmen, welche Verhaltensweisen von Usern darauf hindeuten, dass eine Person Interesse an einem bestimmten Angebot haben könnte. Entsprechend lassen sich die Anzeigen so ausspielen, dass genau diese Personen sie sehen.

Das hat die Steuerung von Facebook- und Google Ads grundlegend verändert. Noch vor wenigen Jahren steuerte man diese bloss über eingegebene Keywords oder im Facebook-Profil hinterlegte Interessen. Wer will, kann seine Kampagnen noch immer so steuern. Damit erzielt man aber ganz klar schlechtere Resultate. KI hilft, den Return-on-Investment deutlich zu verbessern.

Social-Media- und Blog-Themen finden

Content-Marketing-KI-Tools wie beispielsweise Lately haben KI-Algorithmen entwickelt, die Marketingverantwortlichen helfen, die richtigen Content Marketing-Themen zu finden. Dazu analysieren die Algorithmen die bisherigen Beiträge im Web und werten die Reaktionen aus. Auch das Aufspüren aktueller Trends ist möglich. Anhand der Erkenntnisse dieser Auswertung schlägt das Tool passende Themen für Posts vor. Die Vorschläge beschränken sich nicht nur auf die Themen, sondern liefern relativ konkrete Inhaltsvorschläge.

Diese Anwendung von KI ist im deutschsprachigen Raum noch etwas weniger stark verbreitet, aber auch hier im Kommen.

Titel, Anzeigentexte, E-Mail-Betreffszeilen schreiben

KI hilft, die richtigen Worte für unterschiedliche Arten von Überschriften zu finden. Das funktioniert für Anzeigentexte genauso wie für Blog-Titel, E-Mail-Betreffszeilen oder Überschriften für Social Media Posts. Das ist gar nicht mal so anspruchsvoll. Die Algorithmen analysieren einfach die auffindbaren Überschriften im Web, leiten Erfolgsfaktoren ab und wenden diese auf ein bestimmtes Thema und eine bestimmte Anwendung an.

Inhalte für SEO schreiben und optimieren

Etwas anspruchsvoller als nur eine gute Überschrift zu erstellen ist es, einen ganzen Text zu schreiben. Zugegeben, ganz selbstständig schreiben KI-Textprogramme wie beispielsweise Frase.io (noch) keine guten Artikel. Aber: Die Tools sind bereits eine riesige Hilfe, um Suchmaschinenoptimierte Texte schneller und besser schreiben zu können.

Die Tools analysieren die Inhalte, die für ein bestimmtes Keyword bisher am besten ranken, zum Beispiel die 20 ersten Google Treffer. Aus dieser Analyse ergibt sich ein Bild, wie ein gut rankender Text aufgebaut ist.

Die Tools liefern dann Textbausteine und ganze Texte. Diese müssen zwar manuell noch überarbeitet werden, der Aufwand dafür hält sich aber in Grenzen. Das macht KI für SEO-Redakteurinnen und Redakteuren zu einem hilfreichen Begleiter.

Personalisierung

Klar, Personalisierung gibt es beispielsweise bei E-Mail-Marketing schon lange. Herkömmliche Personalisierungstechniken basieren aber eher auf manuellen Segmentierungen und einfachen Variablen, die beispielsweise eine persönliche Anrede ermöglichen.

KI hebt die Möglichkeiten zur Personalisierung auf ein neues Niveau. Die Algorithmen können viel grössere Datenmengen aus mehr verschiedenen Datenquellen verarbeiten, als dass das manuell möglich wäre.

Damit können Marketingverantwortliche potenzielle Kundinnen und Kunden auch auf ihren Websites, in den Google Resultatsseiten oder auf Social Media personalisiert ansprechen. Dabei steht weniger die persönliche Anrede im Vordergrund. Wichtiger ist die personalisierte Ansprache anhand der aktuellen Interessen der Zielpersonen. Die KI-Algorithmen erkennen nämlich recht gut, in welcher Phase im Kaufentscheidungsprozess sich potenzielle Kund:innen befinden.

Was für mögliche Neukunden funktioniert, klappt natürlich auch bei Bestandskunden und bestehenden Kontakten. Auch CRM-Systeme und Marketing-Automations-Tools setzen heute auf KI.

Potenzial bei Kombination der Anwendungen

Besonders interessant in Zukunft wird die Kombination aus automatischer Personalisierung und maschineller Content Creation sein. Es ist nur logisch, dass sich diese beiden Funktionen in Kombination enormes Potenzial bieten. Denn daraus wird folgendes Szenario realistisch:

Die Software erkennt das aktuelle Informationsbedürfnis eines Website-Besuchers. Also kreiert sie einen entsprechenden Text und zeigt diesen an. Um weitere Touchpoints zu diesem Kunden zu schaffen, kreiert die Software entsprechende Anzeigentexte und spielt diese dem Besucher über Google, Instagram und weitere Channels aus. Je nach Reaktion passt die Software die Anzeigentexte und Websiteinhalte an und begleitet den Kunden durch den ganzen Sales Funnel.

Das ist noch Zukunftsmusik. Ob das genau so funktionieren wird, steht noch in den Sternen.

Was AI nicht kann

Tröstlich für uns Marketingverantwortliche ist, dass auch KI seine Grenzen hat. Aus diesem Grund müssen wir uns in naher Zukunft keine Sorgen machen, dass Computer unsere Jobs überflüssig machen. Ganz im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass durch KI im Marketing mehr Jobs geschaffen als vernichtet werden.

Menschlichkeit und Authentizität

Computern fehlt die Fähigkeit zur Empathie. Sie sind nur sehr begrenzt fähig, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Deshalb fehlt computergenerierten Texten die Menschlichkeit.

Auch Computerstimmen klingen heute noch relativ künstlich und mechanisch. Es fehlt an Authentizität – kleine Fehler, individuelle Betonungen, impulsive Regungen, die eine Stimme menschlich machen.

Storytelling

Eine der wichtigsten Aufgaben von Marketingverantwortlichen ist es, eine Story um die Angebote zu kreieren. Das können Computer bisher noch nicht. Sie können vielleicht die Story von Mitbewerbern kopieren, aber damit kann sich eine Marke kaum profilieren.

Kreativität

Allgemein scheint die Kreativität uns Menschen vorenthalten zu sein – zum Glück. Gerade wenn es um die Entwicklung von Geschäftsmodellen geht, werden wir wohl weiterhin die besseren Resultate liefern als KI-gesteuerte Software.

Im Kern geht es doch um die Fähigkeit, ein eigenes Geschäftsmodell mit einer eigenen Geschichte und einer individuellen Marke zu etablieren. Steven Jobs soll gesagt haben:

«You can’t look at the competition and say you’re going to make it better. You have to look at the competition and say you’re going to do it differently.»

Genau damit scheinen die Roboter noch ihre Mühe zu haben.

Fazit

Marketingverantwortliche werden nicht ihre Jobs verlieren, weil Computer unsere Arbeit künftig alleine verrichten können. Ganz im Gegenteil, KI-Software macht unseren Job spannender. Wir können uns mehr auf die kreativen, menschlichen und strategischen Arbeiten konzentrieren, während Roboter für uns in den grossen Tabellen wühlen.

KI macht unsere Arbeit nicht nur spannender, sondern auch effizienter. Wir sparen Zeit, weil einfache, repetitive Arbeiten wegfallen. Gleichzeitig steigen die Erfolge unserer Arbeit, weil KI die Qualität der Massnahmen erhöht.

Marketingverantwortliche können durch KI höchstens den Job verlieren, wenn sie sich der aktuellen Entwicklung verweigern. Denn Onlinemarketing ist schon bald nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Wettbewerber, die auf KI setzen, erzielen bessere Resultate und werden profitabler. Deshalb kann sich kaum ein Unternehmen den Verzicht auf KI leisten.

Dazu gibt es aber auch keinen Anlass. Die Tools sind äusserst bedienerfreundlich, es ist keine grosse Einarbeitungszeit nötig. Voraussetzung ist bloss ein grundlegendes Verständnis, wie die KI-Tools arbeiten, was sie können und was nicht, sowie ein gewisses Vertrauen in die Algorithmen.

Ich hoffe, dass dieser Blogartikel einen Teil dazu beiträgt 🙂.

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