SEO im Jahr 2022: 7 Tipps, um die Schwerpunkte richtig zu setzen

Dieser Artikel soll Sie dabei unterstützen, im Jahr 2022 auf die richtigen «SEO-Pferde» zu setzen und damit nachhaltige Fortschritte bei den Google Rankings zu erzielen.

Es war ein wilder Ritt durch das Jahr 2021 für Suchmaschinenoptimierer. Nicht weniger als 10 (!) Google Updates haben die Google Suchresultateseiten kräftig durchgerüttelt:

  1. Google Product Reviews Update, Dezember 2021
  2. Google Core Update, November 2021, November 2021
  3. Google Nov 2021 Spam Update, November 2021
  4. Google Link Spam Update, Juli 2021
  5. Google Core Update, Juni 2021,
  6. Google Spam Update Teil 1, Juni 2021
  7. Google Spam Update Teil 2, Juni 2021
  8. Page Experience Update (mit Core Web Vitals), Juni 2021
  9. Google Core Update, Juni 2021
  10. Core Update Light, März 2021

Quelle: https://app.sistrix.com/de/google-updates

Man könnte jetzt natürlich hingehen, die Updates analysieren und entsprechende Trends ableiten. Das haben wir versucht und kamen zu dem Schluss, dass dieses Vorgehen wenig zielführend ist.

Jedes Update ist nur ein kleiner Schritt von Google zu einem besseren Nutzererlebnis. Wer jede kleine Änderung als neuen Trend versteht, wird sich garantiert verzetteln. Im Extremfall läuft man dann immer den Updates hinterher und sobald ein neues kommt, beginnt alles wieder von vorne.

Hilfreicher scheint uns ein Blick auf die Resultateseiten, die SERPs. Diese haben sich in den letzten Jahren laufend geändert und im Jahr 2021 stellte sich zunehmend heraus, worauf Google hinaus will.

Wie sich die Suchresultateseiten (SERPs) verändert haben

Folgende 5 Elemente haben im Jahr 2021 an Einfluss gewonnen:

Wenn Google eine Frage erkennt, die sich auf wenig Platz korrekt und abschliessend beantworten lässt, dann erscheinen auf den Resultateseiten immer öfter Features Snippets. Darin erhält der User die Antwort auf seine Frage, ohne dass er auf eine weitere Website klicken muss.

Beispiel einer rakenden Passage
Beispiel Featured Snippet

Rich Snippets

Bei einigen Suchanfragen sind neben dem Seitentitel und einer kurzen Beschreibung weitere Informationen hilfreich. Deshalb reichert Google die SERPs immer öfter mit strukturierten Daten an. Bei Rezepten können das z.B. Bewertungen, Kochzeit oder Kalorienangaben sein.  

Beispiel Featured-Snippets
Beispiel Featured Snippets

Passage Ranking

Bei der Suche nach «was tun bei einem wespenstich?» zeigt Google einen Auszug aus einer Website als Antwort:

Beispiel einer rakenden Passage
Beispiel Passage Ranking

Klickt man auf den Treffer, dann wird in diesem Beispiel eine spezielle URL mit folgendem Zusatz hinter der normalen URL aufgerufen:

URL mit Passge-Zusatz
URL mit Zusatz, der auf Passage zeigt

Der URL-Zusatz verweist auf die Passage auf der Website, die auf der Resultateseite angezeigt wurde. Diese Passage ist dann beim Aufruf der Seite violett markiert:

Beispiel Passage Ranking
Markierte Passage

Videos

Ein Trend ist auch, dass Google immer öfter Videos in die Resultateseiten einfliessen lässt:

Videoresultate in auf der Trefferseite
Serp Video Results

Ähnliche Fragen

Gibt man bei Google eine Frage ein, dann findet man immer öfter eine Box mit der Überschrift «Ähnliche Fragen» auf der Resultateseite:

Beispiel ähnliche Fragen
Beispiel Ähnliche Fragen

Page Title Rewriting

Dieses Thema hat im Jahr 2021 viele Suchmaschinenoptimierer beschäftigt. Google kreiert immer öfter eigene Titel für die Resultateseiten, statt einfach den Seitentitel (Title Tag) zu übernehmen.

Hier ein Beispiel: Auf unserer Startseite lautet der Title Tag «Online Marketing Agentur aus Luzern | Standout GmbH»:

Page Title im Code
Page Title im Code

Auf der Suchresultateseite zeigt Google aber «Standout GmbH: Online Marketing Agentur aus Luzern»:

Beispiel Page Title Rewriting
Page Title auf der Resultateseite

Google findet offenbar, dass der Brand relevanter ist als die anderen Wörter und stellt ihn ganz nach vorne.

Schlussfolgerung aus der Entwicklung der Resultateseiten

An diesen Entwicklungen der Suchresultateseiten erkennt man, dass Google nicht länger eine Suchmaschine sein will, sondern eine Antwortmaschine.

Das hat einen direkten Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung im Jahr 2022. Es lohnt sich, die Inhalte SERP-gerecht zu gestalten.

Die SERP-Entwicklungen sind aber nur einer von vielen Hinweisen darauf, in welche Richtung Google künftig gehen will. Und diese änderte sich in den letzten Jahren wenig: Google möchte den Suchenden die bestmögliche Antwort auf die Suchintention bieten.

Auch wenn schon lange das gleiche Ziel verfolgt wird, heisst das nicht, dass sich Suchmaschinenoptimierer nicht mit den SEO-Entwicklungen auseinandersetzen müssen. Ganz im Gegenteil, denn was sich rasend schnell verändert, sind die Kriterien, anhand derer die Google-Algorithmen die Seiten bewerten.

Im Grossen und Ganzen werden diese immer besser, auch wenn manche Updates im Jahr 2021 eher in die andere Richtung gingen. Google scheint bei der Interpretation von Suchintentionen mittlerweile so selbstbewusst zu sein, dass sich manche User schon fast bevormundet vorkommen. Das kann besonders dann vorkommen, wenn die Treffer im Wording weit von der Suchabfrage abweichen, weil Google die Begriffe z.B. für Synonyme hält.

Als Websitebetreiber kann man aber davon ausgehen, dass sich die Algorithmen weiter verbessern werden. Deshalb beginnen wir nicht mit einem neuen, aber einem besonders wichtigen Punkt.

1) Search Intent

Wenn Sie Ihre SEO-Ressourcen im Jahr 2022 auf ein einziges Thema bündeln wollen, dann sollte dieses «Search Intent Optimization» heissen.

Denn je nach Search Intent, welchen Google bei einer Suchabfrage interpretiert, gelten andere SEO-Regeln. Google gruppiert die Suchintentionen in den Quality Rater Guidelines grundsätzlich in drei Typen:

  1. Know (Informational Search)
  2. Do (Transactional Search)
  3. Go (Navigational Search)

SEO Praxistipp: Suchintention verstehen

Das Mächtigste, was Sie für ein besseres Google Ranking Ihrer Seite für ein bestimmtes Keyword tun können, ist:

Überlegen Sie sich gründlich, mit welcher Absicht die meisten User den Suchbegriff eingeben. Dabei hilft es, einfach mal nach diesem Keyword zu suchen und zu schauen, welche Seiten in den Top Rankings erscheinen.

Weiter helfen Ihnen die Informationen und Praxistipps zu den drei Search Intent-Kategorien weiter unten in diesem Kapitel.

Werfen wir einen Blick auf diese drei Kategorien:

Bei den meisten Google Suchabfragen handelt es sich um Informational Search. Die Suchenden sammeln Informationen zu einem bestimmten Thema.

Beispiele für Informational Search Keywords:

  • SEO Trends 2022
  • Schöne Skitouren im Wallis
  • Onlinemarketing-Strategie erstellen

Eine Unterkategorie der Suchintention «Know» ist «Know Simple». Dabei handelt es sich um einfach und sehr kurz beantwortbare Fragen. Diese werden oft mit einem Featured Snipped beantwortet.

Beispiele für «Know Simple»-Keywords:

  • Ursachen von Kopfschmerzen
  • Wie viele Einwohner hat die Stadt Luzern?
  • Wer ist Joe Biden?

SEO Praxistipp für Informational Search Keywords

Normalerweise ranken bei Informational Search Keywords sehr umfangreiche und informative Seite überdurchschnittlich gut. Hier ist ein journalistischer Ansatz gefragt: Versuchen Sie, auf der Zielseite möglichst viele relevante Aspekte des Themas aufzugreifen und pragmatisch zu beantworten.

Wenn das Thema komplex ist, sollte die Seite entsprechend viel Content aufweisen, also mehr als 1000 Wörter.

Überlegen Sie sich auch, weshalb jemand ein bestimmtes Suchbedürfnis hat. So finden Sie vielleicht Ideen, wie Sie die Seite noch mehrwertiger gestalten können.

Um die Chancen für Featured Snippets Ihrer Website bei Know Simple Keywords zu erhöhen, schreiben Sie die Fragen als H2-Title aus und beantworten Sie diese in 1 bis 2 kurzen, klaren Sätzen möglichst abschliessend und präzise.

Hier suchen User, die eine bestimmte Handlung vornehmen möchten. Das kann der Kauf eines bestimmten Produkts sein, dann spricht man auch von Commercial Search. Zu Transactional Search gehören aber auch alle anderen Arten von beabsichtigten Handlungen, Beispiele sind:

  • Wanderschuhe in einem Webshop kaufen
  • In eine Pizzeria in der Nähe essen gehen
  • Sich für ein Webinar anmelden
  • Ein Video anschauen
  • Eine Webagentur beauftragen

Entsprechende Keywords könnten sein:

  • Wanderschuhe kaufen
  • Pizzeria Zürich
  • SEO Webinar-Anmeldung
  • Michael Jackson Video Bad
  • Webagentur Luzern

Bei diesen Keyword-Typen hat Google grössere Anpassungen vorgenommen. Hier gelten nicht mehr die klassischen SEO-Regeln. Google versucht nicht mehr unbedingt, die Seite mit dem besten Inhalt zu finden, sondern die Seite, welche dem User die beste Erfahrung mit der gewünschten Aktion bietet.

Wie Google dabei ganz genau vorgeht, wissen wir nicht. Es liegt aber nahe, dass dabei folgende Kriterien eine Rolle spielen:

  • Vertrauenswürdigkeit der Seite (mehr dazu später)
  • Brand des Anbieters (mehr dazu später)
  • Nutzersignale (Verhalten auf der Website)
  • Backlinks
  • Klassische Onpage-SEO-Faktoren (weniger Gewicht als bei Informational Search)

Diese Faktoren zu beeinflussen, kann sehr aufwändig sein.

SEO Praxistipp für Transactional Search Keywords

Oft kommt man mit klassischem SEO alleine bei Transactional Search Keywords nicht mehr weit. Natürlich sollte man die SEO-Best-Practices trotzdem anwenden. Mit Massnahmen zur Steigerung der Vertrauenswürdigkeit und der Brand-Bekanntheit lassen sich die Rankingchancen weiter steigern. Weitere Informationen dazu finden Sie in den entsprechenden Praxistipps weiter unten.

In vielen Fällen gibt es eine effizientere Möglichkeit. User mit Handlungsabsichten sind sehr wertvoll. Deshalb lohnt es sich, Google Ads zu schalten. Das ist wohl auch genau das, was Google beabsichtigt. Das zeigt sich auch daran, dass bei vielen Suchanfragen so viele Ads über den organischen Treffern stehen, dass diese kaum noch gesehen werden.

Der Vorteil von Google Ads ist auch, dass sich mit diesen sehr schnell sehr viel Traffic generieren lässt und die Reichweiten entsprechend der Zielgruppe geografisch eingeschränkt werden können.

Bei Navigational Search handelt es sich um Suchanfragen von Usern, die Suchmaschinen als bequemere Alternativen zur direkten Eingabe einer URL nutzen. Beispiele für Navigational Search Keywords sind:

  • [Markenname]
  • Facebook login
  • Pinterest Ideen Wohnzimmer

Navigational Search funktioniert bei den meisten Websites ohne viel Suchmaschinenoptimierung.

2) Vertrauenswürdigkeit (E-A-T)

Die Vertrauenswürdigkeit von Websites beeinflusst die Rankings immer stärker. Google spricht hier von E-A-T. Diese Abkürzung steht für:

  • Expertise
  • Authoritativeness
  • Trustworthiness

Hinter diesen Begriffen steckt Folgendes:

Expertise

  • Expertise vom Content Creator
  • Bezieht sich nur auf eine Seite
  • Was als «Expert Content Creator» gilt, ist kontextabhängig

Authoritativeness

  • Bezieht sich Content der Seite und Domain
  • Links und Linkqualität
  • Brand Mentiones
  • Zitierungen
  • Relatedness (z.B. Empire State building und Skyscrapers)
  • Notability und Contribution: Reviews, Rankings, Fame, Prizes etc.

Trustworthiness

  • Bezieht sich auf den Content der Seite UND auf die Domain
  • Legitimität
  • Transparenz
  • Korrektheit der Informationen

Dieses Konzept hilft uns zu verstehen, was Google unter guten Content versteht. Solcher soll:

  • Dem User helfen
  • Von einem Experten verfasst sein
  • Auf «authoritative» Seiten gepostet sein
  • Vertrauenswürdig sein
  • Regelmässig geupdated werden

SEO Praxistipp: Vertrauenswürdigkeit steigern

In der SEO-Branche haben sich folgende Best Practices herausgestellt, um die Vertrauenswürdigkeit von Websites zu steigern:

  • Autoren angeben und mit einer Author Page verlinken
  • Experten interviewen, Experten für Guest Posts, Research mit guten Quellen
  • Den Zweck der Seite klären. Wofür ist die Seite da? (aus Usersicht!)
  • Content regelmässig updaten (lieber wenig Content, diesen aber regelmässig überprüfen, erweitern, aktualisieren etc.)
  • Auf vertrauenswürdige Quellen verweisen (Studien etc.)
  • Mehrere Sichtweisen/Perspektiven aufgreifen (wie im Journalismus)
  • Online Reputation aufbauen –> Branding, Bewertungen, SoMe (siehe auch Praxis Tipp Branding weiter unten)
  • Strukturierte Daten nutzen (siehe auch Praxistipp Strukturierte Daten weiter unten)

3) Strukturierte Daten

Strukturierte Daten sind besonders wichtig, damit Featured Snippets erzeugt werden können. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Voice Search-Optimierung.

Strukturierte Daten sind ein standardisiertes Format, mit welchem sich Seiteninhalte klassifizieren lassen. Wie wir bereits im Abschnitt über Rich Snippets gesehen haben, können das zum Beispiel Zusatzinformationen zu einem Rezept wie Backzeit oder Kalorienangaben sein. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von relevanten Einsatzbereichen. Hier einige Beispiele:

  • Events: z.B. Datum und Ort
  • Article, z.B. Autor und Lesezeit
  • Organization, z.B. Brand und Logo
  • Place, z.B Standort und Öffnungszeiten
  • Product, z.B. Preis und Gewicht

Weitere Anwendungen finden sich auf schema.org. Google empfiehlt, strukturierte Daten im JSON-LD Format auszuzeichnen.

SEO Praxistipp: Strukturierte Daten

Wenn Ihre Seite Rich Snippets erzeugen soll oder Ihnen Voice Search wichtig ist, sollten Sie unbedingt überprüfen, ob die relevanten strukturierten Daten auf Ihrer Website korrekt hinterlegt sind.

Mit folgendem Tool können Sie herausfinden, welche Rich Snippets Ihre Seite ausspielen kann:

https://search.google.com/test/rich-results

Mit folgendem Tool können Sie sämtliche strukturierten Daten auf Ihrer Seite erkennen:

https://validator.schema.org

Sollten relevante strukturierte Daten fehlen, dann lohnt es sich, diese gezielt zu ergänzen. 

4) Brands

Wenn sich Suchmaschinenoptimierer die Zähne ausbeissen, weil die Mitbewerber besser ranken, obwohl die eigene Seite besser ist, dann könnte das damit zusammenhängen, dass Google die Brands immer stärker berücksichtigt.

Offenbar vertraut Google darauf, dass starke Marken tendenziell vertrauenswürdiger sind als unbekannte. Deshalb haben Seiten von bekannten Unternehmen, die oft erwähnt werden, bessere Rankingchancen als die Underdogs.

SEO Praxistipp Branding

Unternehmen sollten SEO nicht isoliert betrachten, sondern in einen Marketingmix einbetten, zu welchem auch praktische Branding-Massnahmen wie Werbung und PR gehören.

5) Videos

Wie oben bereits erwähnt, zeigt Google zunehmend Videotreffer auf den Suchresultateseiten. Das ist aber nur ein Grund, weshalb sich Videomarketing als SEO-Massnahme lohnt.

Informative Videos erhöhen auch die Nutzerfreundlichkeit von Webseiten mit komplexeren Inhalten. Das wiederum erhöht die Rankingchancen der Seite.

Von Videos profitieren Unternehmen also gleich doppelt: bessere Rankings und mehr Videotreffer.

SEO Praxistipp Videos

Videos sind die perfekte Ergänzung zur textbasierten SEO-Strategie. Produzieren Sie hochwertige Videos mit hoher Relevanz zu wichtigen informativen Suchbegriffen. Binden Sie diese Videos auf den Landingpages ein und veröffentlichen Sie diese gleichzeitig auf YouTube.

Wir hoffen, dass diese Tipps Ihnen helfen, mit SEO im Jahr 2022 gut voranzukommen!

Und wenn Sie Unterstützung durch eine SEO-Agentur wünschen, dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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